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Standort: Kaiser–Franz–Josefs–Höhe (Kärnten)

Planung: 1995–1997

Umsetzung: 1997 /1998

Mitarbeiter: Hannes Ressi, Manfred Eder, Klaus Krieber

www.hohetauern.at

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Grundriss, Querschnitt und Südansicht des Kristalls. Der massive Bauteil des Erdgeschoßes bestand bereits und wurde nur geringfügig verändert.

Beim sogenannten „Kaiserstein“, diesem geschichtsträchtigen Standort auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, sollte 20 Jahre nach der Errichtung eines Geschäftes und eines Restaurants eine Aussichtswarte entstehen.
Der neue Baukörper nutzt den bestehenden, aus Natursteinen gestalteten, Flachbau als Plattform. Die Bestandskubatur wird als Teil der Geländeformation angesehen. Der neue Baukörper in Form eines Kristalls durchdringt diese Geländeformation. Die Aussichtswarte ist daher nicht nur aus Stein gebaut — sie ist selbst „Stein“. Dadurch wird nicht nur der Mythos des Standortes aufgegriffen, schließlich befinden wir uns auf dem „Kaiserstein“. Darüber hinaus wird auch der Tatsache Rechnung getragen, dass in den Hohen Tauern der Bergkristall jener Edelstein mit einem besonderem Symbolgehalt ist. Auch soll hier erwähnt werden, dass die Firma Swarovski als Förderer des Nationalparks den Großteil der Mittel zur Errichtung dieses Objektes zur Verfügung gestellt hat. Grundidee des Gebäudes war es, für die Besucher der Großglockner Hochalpenstraße und des Nationalparks einen witterungsgeschützten, transparenten Raum zu schaffen, um in Ruhe die einmalige Hochgebirgslandschaft des Großglocknermassivs betrachten zu können, und durch gezielte Information im Inneren Wissen zu vermitteln. Das Objekt besteht aus vier Ebenen, wobei das Erdgeschoß und das erste Obergeschoß fast zur Gänze geschlossen sind. Dennoch dringt das Licht, das durch die transparenten Fassaden der oberen Geschoße fällt, über die offenen Lufträume in die Mitte des Kristalls und bis in das Erdgeschoß. Hier und im ersten Obergeschoß wird der Besucher darauf eingestimmt, welche Naturschauspiele er in den völlig aufgeglasten Obergeschoßen, unter anderem mittels Präzisionsgeräten der Firma Swarovski Optik, erleben und beobachten kann. 

  • © Nationalpark Hohe Tauern

  • © Nationalpark Hohe Tauern

  • © Nationalpark Hohe Tauern

  • © Wartelandsch

  • © Nationalpark Hohe Tauern

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© Nationalpark Hohe Tauern

Die Spitze des Kristalls wurde vom Künstler Adi Holzer mit den Farben des gesamten Lichtspektrums gestaltet.

Obwohl diese Bauaufgabe bei extremen klimatischen Bedingungen auf circa 2.500 Metern Seehöhe mit 1.000 Kilogramm Schneelast, enormen Windkräften, Eis und Hitze höchste Ansprüche in Bezug auf Konstruktion und Detailgenauigkeit stellte, wurde für die Primärkonstruktion und auch für wesentliche Teile des Innenausbaus der Baustoff Holz verwendet. Durch den Einsatz diagonaler Windverbände aus Stahlstangen war es möglich, die Dimensionen der Rundholzsäulen auf einen Durchmesser von 20 Zentimetern zu beschränken.

Die Spitze des Kristalls wurde vom Künstler Adi Holzer mit den Farben des gesamten Lichtspektrums gestaltet. Sie symbolisiert die Brechung des Lichts und verleiht dem Inneren des Gebäudes bei jeder Wetterlage eine angenehme Stimmung.

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