Standort: Mariazeller Bürgeralpe (Steiermark)
Planung: 2004
Umsetzung: 2005
Mitarbeiter: Bernd Zerza
Dieses Ausstellungsgebäude der Wald- und Holzwirtschaft wurde als neues Zentrum der Erlebniswelt auf der Mariazeller Bürgeralpe geplant. Der Solitärbaukörper nimmt hinsichtlich Form und Materialwahl die naturräumlichen Gegebenheiten auf. Die Dominanz des Holzes als Baustoff, sowie vor allem auch die Adaptierung der Rundform des künstlich geschaffenen Bergsees, sowie der Erlebnisbahn wurden im Bauwerk umgesetzt.
Anstelle des ursprünglich vorgeschlagenen Standortes nordöstlich der Bahn wurde das Gebäude direkt zwischen Bahn und See gestellt und das Thema Schiff bzw. Arche aufgegriffen. Das Bauwerk sollte wie ein am Hafen liegendes Schiff die an sich schon attraktive Situation am kleinen Bergsee zusätzlich aufwerten. Der Spazierweg um den See führt nunmehr an der Vorderfront der Arche über einen breiten Lärchensteg, welcher auch zum Sitzen und Verweilen einlädt. Ebenso ist die Fahrt mit der Erlebniseisenbahn durch das „Verschwinden“ der Bahn hinter dem Gebäude mit zusätzlicher Spannung verbunden.
Die Erschließung der „Arche“ erfolgt an der Südfront inmitten des breiten Steges. Beim Eintritt zeigt sie sich als offenes, zweigeschoßiges Gebäude mit einer geschwungenen Galerie. Die gesamte Südfront wurde verglast, sodass sich das Gebäude durch die einfallende Sonne erwärmt, wobei das weit ausladende Dach die Sommersonne stark bricht. Die Nordfront hingegen ist weitgehend geschlossen. Durch die großzügige Öffnung nach Süden in Richtung See eignet sich das Gebäude bei Veranstaltungen auf der Seebühne auch als Zuschauertribüne. Hierbei sind sowohl der Raum auf dem vorgelagerten und überdachten Lärchenrost als auch die Fläche des Erdgeschoßes, sowie die Fläche der Galerie nutzbar.
Das Projekt verfügt über eine Fläche von circa 310m², davon entfallen etwa 200m² auf die Ausstellungsfläche im Erdgeschoß und 80m² auf die Fläche der Galerie im ersten Obergeschoß.
© Gabriel Moser
Das Gebäude soll als Musterbeispiel für ökologisches Bauen dienen. Neben dem zeitgemäßen Einsatz des Baustoffs Holz wurden darüber hinaus vorwiegend ökologische Materialien verwendet. Das Konzept des Gebäudes steht für die Minimierung des Energieverbrauchs, denn durch die einfallende Sonnenstrahlung im Süden und durch die gut gedämmte Nordfassade wird das Haus über das gesamte Jahr hinweg allein mittels Sonnenenergie so weit temperiert, dass es auch im Winter ohne Primärenergie frostfrei gehalten wird.
Die äußersten Fassadenelemente an der Südseite wurden mit thermischen Solarkollektoren bestückt, welche Brauchwasser erwärmen und die Fußbodenheizung im Winter speisen.
Die Außenwände wurden als tragende Holzriegelwände ausgeführt. Die oberste Decke bzw. den Dachabschluss bilden 20cm starke Kreuzlagenholz-Deckenelemente. Diese Dachkonstruktion weist durch die Kreuzlagenverleimung eine hohe statische Festigkeit auf.