Standort: Bad Aussee (Steiermark)
Planung: 2004 /2005
Umsetzung: 2005 /2006
Auszeichnung: Holzbaupreis Steiermark 2007
Mitarbeiter: Thomas Freunschlag, Bernd Zerza, Markus Rauscher
Die große Herausforderung innerhalb des Architektenwettbewerbs war es, das umfassende Raumprogramm und Bauvolumen so behutsam an die alte „Wasnerin“ anzugliedern, dass diese ihre Stärke behaupten und die Kraft des Ortes halten kann bzw. diese noch gestärkt wird.
Die angestrebte Lösung konnte nur in einer niedrigen, längsgestreckten Bebauung liegen, welche in der Höhenentwicklung lediglich die Dachtraufe der alten „Wasnerin“ erreicht und sich durch ein „entmaterialisiertes“, transparentes Bindeglied vom Bestand abhebt.
Die Besonderheit der Situation führte daher zu einer individuellen und außergewöhnlichen Lösung: einem Atrium mit zwei geschwungenen Bettentrakten und dem im Zentrum befindlichen, dreigeschoßigen Schwimmbad, sowie dem Vital-Gesundheitszentrum und der Saunalandschaft.
Im Zuge der Planungsphase wurde die ursprüngliche Längsachse des Neubaus aus der Achse des Bestandsgebäudes gedreht und der neue Eingangsbereich ins Untergeschoß verlagert. Das teilweise zweigeschoßige Foyer kommuniziert mit der Bar und der Hotellobby des Mittelgeschoßes, welches wiederum zum Atrium und zum Schwimmbad hin orientiert ist.
Das Erdgeschoß des Bettentraktes wurde in Massivbauweise, das erste Obergeschoß zur Gänze in Holzbauweise errichtet. Die Baulichkeiten innerhalb des Atriums, wie das Gesundheitszentrum, das Schwimmbad und das Vitalzentrum, wurden teilweise massiv, teilweise in Holz ausgeführt.
© Hotel Wasnerin
Das zentrale Bindeglied zwischen der Wasnerin und den neuen Bettenflügeln wurde, wie auch die schräge Südfassade des Schwimmbades, in Holz-Glas-Stahl-Architektur errichtet.
Die Formensprache ist zeitgemäß schlicht, aber ebenso von traditionellen Prinzipien geprägt und erhebt daher den Anspruch auf Beständigkeit bzw. zeitlose Gültigkeit.
Ein wichtiges Prinzip für die Umsetzung dieses Projektes war auch die Berücksichtigung ökologischer und baubiologischer Aspekte. Dies bedeutet neben dem Einsatz des Baustoffs Holz die teilweise Anwendung von Lehmputzen in den Innenräumen des Gesundheitszentrums, die Integration des solaren Bauens mit insgesamt circa 230m² Solarkollektoren, sowie die Ausbildung von Gründächern, welche neben dem ökologischen Aspekt vor allem den Vorteil aufweisen, als Speichermasse gegen die Überhitzung zu dienen. Diese Dachterrassen können gleichzeitig als Liege- und Aufenthaltsbereiche, zusätzlich zu den windgeschützten Höfen der Atrien, genutzt werden.