Standort: Matschiedl (Kärnten)
Planung: 2009
Umsetzung: 2010
Mitarbeiter: Andreas Mitterer, Christian Kanzian, Franziska Dej
Bereits im Jahre 1987 wurde für dieselbe Bauherrschaft ein Wohnhaus in Wien geplant bzw. errichtet. Im Jahre 2007 entschloss sich die Familie im Gailtal eine Ferienwohnung zu errichten und überließ es dem Architekten, ein geeignetes Grundstück zu finden. Die zweite, südseitige Parzelle eines Aufschließungsgebietes am westlichen Ortsrand von Matschiedl wurde schließlich empfohlen und ausgewählt. Für dieses Areal wurde zuvor ein Bebauungsplan mit ebenerdigen Gebäuden und einer begrenzten Erhöhung der Mitte erstellt, damit später auch die zweite (hintere) Gebäudereihe über eine gute Aussicht verfügt und dadurch die Möglichkeit einer sinnvollen Verdichtung des Gesamtareals gegeben ist.
Das Gebäude verfügt über einen mittigen Eingang an der Nordseite, einen zentralen Vorraum und einen großzügigen, nach Süden orientierten Wohnbereich. Die beiden Schlafzimmer liegen an der Ost- und Westseite und sind ebenso durch seitliche Vorsprünge nach Süden orientiert, um die außerordentlich freie Aussicht zur Karnischen Bergwelt auch für den hinteren Bereich des Wohnhauses zu ermöglichen. Nebenräume wie das Bad befinden sich im Norden. Die Mitte des Hauses ist zweigeschoßig angelegt.
© Schwaiger
Das Gebäude ist als Passivhaus konzipiert. Die Fensteröffnungen sind konsequent nach Süden ausgerichtet. Das Vordach an der Südseite bewahrt das Gebäude vor Überhitzung im Sommer und bietet eine vor Niederschlag geschützte Terrasse. Der zentrale Teil des Wohnbereiches ist über zwei Geschoße mit einem offenen Dachgiebel ausgestattet. Der nördliche Bereich verfügt über eine Zwischendecke und bildet eine Galerie, von welcher sich eine besonders beeindruckende Aussicht über die Bergwelt eröffnet. Die Passivhaus-Kenndaten wurden aufgrund der Ebenerdigkeit (Oberflächen-Volumen-Verhältnis) mit 19,2 kWh/m² knapp überschritten. Durch die sonnige Lage des Areals (Matschiedl kann sich über besonders viele Sonnentage im Winter freuen) liegt der Heizwärmebedarf in der Praxis dennoch etwa bei jenem eines Passivhauses.
Das Gebäude wurde als reines Holzgebäude errichtet. Die Fassade ist mit unbehandeltem Lärchenholz, sowie teilweise mit grauen Fassadenplatten beplankt. Der überwiegende Teil der Dachfläche ist als Kiesdach hergestellt, der Mittelteil mit Ziegeln gedeckt. Die Beheizung erfolgt über eine Kleinwärmepumpe, welche im nördlichen Gartengeräteraum installiert wurde. Als Passivhaus ist das Gebäude mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung ausgestattet.