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Standort: Magdalensberg (Kärnten)

Planung: 2017–2020

Umsetzung: 2019–2020

Mitarbeiter: Debora Mugnaini, Johannes Pinter, Thomas Freunschlag, Florian Juri, Erwin Ronacher

www.hotel-magdalensberg.at

Handskizze Handskizze

Der Magdalensberg ist ein historischer Ort mit höchster Bedeutung — er gilt als „der Heilige Berg Kärntens“. Hier befanden sich sowohl eine keltische als auch eine römische Siedlung. Der Gipfel ist auch Ausgangspunkt des alljährlichen Vierbergelaufes, eine Wallfahrt, die bereits um 1500 erstmals beschrieben wurde, die ihren Ursprung aber möglicherweise schon in prähistorischer Zeit hat.

Die Eigentümer und Betreiber hatten sich seit einigen Jahren darum bemüht, ihren Alpengasthof und ihr Hotel zu erweitern. Für diese Bestrebungen wurde aber aufgrund der Einzigartigkeit des Ortes — unmittelbar neben der Bergkirche aus dem 11. Jahrhundert — nie die erforderliche Flächenwidmung erteilt. Nachdem sich die Eigentümer an uns wandten, wurde ein vollkommen neuer Entwurfsansatz gewählt. 

Die Idee, die diesem Entwurf zugrunde liegt, hatte ebenfalls die Schaffung neuer Hotelzimmer zum Ziel, jedoch in Form zweier niedriger ebenerdiger geschwungener Baukörper mit Gründach, welche nur als Geländestufe in Erscheinung treten. Des Weiteren beinhaltet der Entwurf den Abbruch des alten Hochzeitssaales und dessen Neuherstellung mit deutlich geringerer Höhenentwicklung und Gründach. Im Untergeschoß dieses Saales wurde ein neuer Wellnessbereich eingeplant. 

Im Zuge des Planungsprozesses wurden zwei geschwungene Trakte entworfen, welche den Kirchenvorplatz vollkommen unberührt lassen. Diese sind mit Gründächern ausgestattet, sodass sie vom Platz aus nicht in Erscheinung treten. Die Situierung und die geschwungene Ausformung folgen dem Verlauf der Höhenschichten und wurden mit Vertretern der Archäologie und des Bundesdenkmalamtes abgestimmt. Die Erschließung dieser Zimmertrakte bleibt unsichtbar. 

  • © Hannes Stelzl (nachb. Hannes Pacheiner)

  • © Franz Gerdl

  • © Pierer

  • © Pierer

  • © Pierer

  • © Pierer

  • © Pierer

  • © Pierer

  • © Pierer

  • © Pierer

  • © Pierer

  • © Pierer

  • © Pierer

  • © Pierer

  • © Pierer

  • © Pierer

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Ein wesentlicher Pluspunkt bei der Abstimmung dieses Projektes mit der Raumplanung des Landes Kärnten sowie der erweiterten Ortsbildpflege-kommission war der „freiwillige Rückbau“ des Hochzeitssaales hinsichtlich seiner Höhenentwicklung und die Schaffung eines Flachdaches als Gründach mit deutlich geringerer Höhenentwicklung. 

Unterhalb des Saales wurde ein kleiner Wellnessbereich errichtet. Die Errichtung eines Schwimmteiches dient sowohl den Wellnessgästen als auch der Feuerwehr, um ausreichend Löschwasser bereitzustellen.

Der Hochzeitssaal wurde zur Gänze in Holzbauweise errichtet. Die statische Herausforderung bestand darin, die Weite des Raums möglichst flach, aber gleichzeitig attraktiv zu überspannen. Die Krüppelwalmgiebel-Ausbildungen des Bestandes wurden zu schlichten Satteldächern umgebaut, die Vordächer der Giebel verkürzt und die Ortgang-Ausbildungen durch geradlinige Lärchenholzverzüge ersetzt. Ebenso treten die Dachgaupen künftig wesentlich schlichter in Erscheinung. Die Fassaden wurden durch eine einfache vertikale Lärchenholzverschalung neu beplankt. 

Schließlich wurde das weit ausladende horizontale Vordach des neuen Saales über die Terrasse des Bestandsbaukörpers gezogen, um dessen Höhe zu brechen und Alt und Neu ineinander zu verschmelzen.

Baumanagement: Freunschlag & Ronacher ZT GmbH

  • © Franz Gerdl

  • © Franz Gerdl

  • © Franz Gerdl

  • © Franz Gerdl

  • © Franz Gerdl

  • © Franz Gerdl

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