Standort: Pressegger See (Kärnten)
Planung: 1987 / 2003
Umsetzung: Feriendorf 1988, Saunahaus 2003
Auszeichnung: Kärntner Landesbaupreis 1988
Mitarbeiter: Jürgen Fina, Harald Madritsch
Bereits im Jahre 1987 wurde für die damaligen Besitzer, die Familie Bergmann, ein Feriendorf aus Holz geplant, welches 1988 mit dem Kärntner Landespreis für gutes Bauen ausgezeichnet wurde. Bald nach Übernahme durch die neuen Eigentümer, die Familie Richter, sollte eine neue Attraktion für die Gäste geschaffen werden, und zwar in Form eines schwimmenden Saunahauses.
Der Entscheidung, an welcher Stelle des Areals des Familienferiendorfes Pressegger See das Wellness- und Saunagebäude errichtet werden sollte, ging eine intensive Diskussion mit Varianten-Untersuchungen voraus. Die Betreiberfamilie wollte schließlich ihren Gästen den attraktivsten Standort für diese Einrichtung bieten und nahm dafür auch viele zusätzliche Überlegungen und Mühen in Kauf: Man entschied sich schlussendlich für eine dem Areal vorgelagerte kleine Insel, welche nur über einen Steg erreicht wird.
Angesichts dieser ungewöhnlichen Lage entschloss man sich, einen neuen Weg zu gehen: Und zwar sollte das Bauwerk, wie auch die übrige Ferienwohnhausanlage, auf Lärchenpfählen fundamentiert werden, jedoch in diesem Falle sollte das Gebäude nicht fix mit diesen verankert, sondern auf Schwimmkörper gesetzt werden.
Das Volumen der Schwimmkörper wurde auf das Gewicht des Gebäudes abgestimmt, sodass man davon ausgehen kann, dass das Gebäude bei ansteigendem Wasser — wenn ein Anstieg von mehr als einem Meter erreicht ist — „mitschwimmt“. Damit es aber nicht davonschwimmt, ist es an den vier Eckpunkten mit horizontalen Ringen verankert, welche die Höhenbewegung des Gebäudes mitmachen. Alle Anschlüsse an das Versorgungs- und Entsorgungsnetz inklusive der Abwasserleitungen mussten daher flexibel bzw. dehnbar und beweglich ausgeführt werden.
Das Gebäude selbst ist ein reiner, ebenerdiger Holzbau. Er enthält zwei Saunakabinen, einen kleinen Fitnessraum, sowie einen Ruhe- und Aufenthaltsbereich, der direkt zum Pressegger See hin ausgerichtet ist. Charakteristisch für die Architektur ist das umlaufende Oberlichtband, direkt unterhalb der glatten Holzdecke, welches dem Gebäude Leichtigkeit und Transparenz verleihen soll.