Standort: Micheldorf bei Hirt (Kärnten)
Planung: 1988
Umsetzung: 1989-1990
Das auf einem Hochplateau in der Nähe von Hirt gelegene Grundstück wird durch zwei Hügel geprägt. Diese bestimmten den Entwurf dieses Zweifamilienhauses ganz wesentlich. Weiters bestand die Problematik im Einfügen einer beträchtlichen Baumasse in einen weitgehend unberührten Grünraum. Das führte zu folgenden Entwurfsgedanken:
— die Verschmelzung eines halbkreisförmigen Gebäudes, in dessen Mitte sich ein rundes Atrium bildet, mit den zwei in der Natur bereits vorhandenen Hügeln,
— die Betonung dieser Verschmelzung durch die Verwendung von Baustoffen der Umgebung (Naturstein, Holz) vor allem bei den nach außen gewandten Teilen,
— die Schaffung eines innen liegenden, uneingesehenen Außenraumes durch das Bauwerk und Naturkörper.
Halbkreisförmig angelegt, reicht das Gebäude von einem zum anderen Hügel und umschließt somit einen Hof, an dessen offener Seite das Schwimmbad liegt. Jede der beiden Wohnungen greift quasi nach einem Hügel und bildet dort in den Obergeschoßen als Schlusspunkt eine überdachte Terrasse. Der nur etwa 6m tiefe, in seiner Abwicklung jedoch ca. 50m lange Baukörper umschließt zusammen mit den beiden Hügeln mehr als drei Viertel des kreisförmigen Hofes und lässt nur die Aussicht zur Südwestseite offen. Alle Wohnräume orientieren sich fast ausschließlich zum Innenhof. Daher löst sich der Baukörper zum Hof hin weitgehend auf, d.h. er ist großzügig verglast, und zarte Stäbchenbalkone betonen diese Transparenz. Im Gegensatz dazu verschließt sich das Gebäude nach außen, was wiederum durch das (zweischalige) Natursteinmauerwerk betont wird. Auf dieser Seite bilden die schwere, geschlossene Bruchsteinmauer und die aufgelöste Holzriegelwand im Dachgeschoß mit Fensterrhythmus aus dem Raster des Gespärres bzw. die auskragenden Holzbauteile einen bewusst gewählten Gegensatz.