Standort: Stegersbach (Burgenland)
Planung: 2006
Umsetzung: 2006-2007
Mitarbeiter: Manuela Zankl, Bernd Guggenberger, Hannes Pinter, Markus Rauscher, Alexander Gressel
Namensgeber dieses Hotels ist der karibische Edelstein Larimar, dessen Farbe zwischen Hellblau und Türkis changiert. Diesem sagt man eine positive Wirkung bei körperlichen und emotionalen Heilungsprozessen nach. Grundlegender Entwurfsgedanke war die Entwicklung eines Ovals als Baukörper, das sowohl im Inneren als auch im Außenbereich ein Höchstmaß an Geborgenheit schaffen sollte. Der elliptische Baukörper mit den zwei geschwungenen Zimmertrakten umschließt ein Atrium auf zwei Ebenen. Das Längen-Breiten-Verhältnis des umschriebenen Rechtecks des Ovals entspricht dem Goldenen Schnitt bzw. der Zahl Phi = 1,618 …
Im Zentrum des Atriums steht die zweigeschoßige Schwimmbad-Holzkuppel mit Innen- und Außenbecken und kommuniziert mit beiden Terrassenebenen. Die Zimmer sind überwiegend nach außen orientiert. Aufgrund der starken Hanglage war es notwendig, zusätzlich zwei Bettengeschoße im ersten und zweiten Untergeschoß zur Talseite hin zu konzipieren. Dadurch konnte das Gelände ohne übermäßige Erdbewegungen ausgeglichen werden. Den Zimmern im ersten Untergeschoß sind Terrassen vorgelagert, jene im zweiten Untergeschoß verfügen über Gärten. Ein wichtiges Kriterium bei der Planung war die Schaffung von wohlproportionierten Außen- und Innenräumen. Ein neuer Baukörper nimmt Außenraum weg; ein gut durchdachter Baukörper formt den Außenraum und definiert Freiräume, die zum Verweilen und Erleben einladen.
Der Eingang befindet sich am „Kopf“ der Ellipse, an der längslinearen Achse der Gesamtkonfiguration. Die Bodengestaltung des Vorplatzes zeigt die „Blume des Lebens“. Eine weit ausladende Holzkonstruktion bildet hier eine großzügige Überdachung der Vorfahrt. Direkt dahinter liegt die zentrale dreigeschoßige Halle mit den Galerien. Die nach oben hin offene und lichtdurchflutete Halle ermöglicht den freien Durchblick über die zentrale Bar in den Atriumgarten.
© Larimar Hotel
Die Bauweise sollte ökologische Richtlinien berücksichtigen. Dazu gehören vor allem die Baustoffe Holz und Ziegel, sowie begrünte Dächer. Das überwiegend massiv errichtete Gebäude wurde teilweise im konstruktiven Holzbau hergestellt, vor allem die Kuppelkonstruktion des Schwimmbades, die Decke der Halle im zweiten Obergeschoß, die Decke über Bar und Lobby, sowie die oberste Geschoßdecke der Bettentrakte. Auch wurden sämtliche Balkone samt Überdachungen aus Lärchenholz gefertigt. Die Holzrippenkuppel der Schwimmhalle überspannt einen zweigeschoßigen Raum mit einem Durchmesser von circa 20,6m. Alle Bögen wurden als Doppelrippen aus Fichtenleimholz ausgebildet. Damit wurde die Holzdimension der einzelnen Rippen reduziert und zugleich konnten in den Zwischenräumen sämtliche Lüftungsleitungen für die Zu- und Abluft der Schwimmhalle geführt werden. Für gute Raumakustik sorgen die Fichtenholzlatten mit Akustikvlies. Die gesamte Kuppel wurde mit Gründach eingedeckt.
Die vier Elemente Luft, Wasser, Feuer und Erde spiegeln sich in der gesamten Innenraumgestaltung wider. Es wurden vier Zimmertypen nach den jeweiligen Elementen gestaltet. Aber auch der Wellness- und der Restaurantbereich sind durch die vier Elemente bestimmt. Die den einzelnen Elementen zugeordneten Farben wurden gezielt eingesetzt. Die Kombination von verschiedenen Holzarten, Textilien, Keramik und Stein sorgt für eine besondere Atmosphäre.
Wie beim Menschen liegen bei diesem Bauwerk entlang der Längsachse sieben Zentren, die sieben Chakren, wobei auch die Bedeutungen dieser sieben Energiezentren hier ihre Entsprechung finden. Möglich war eine Einbeziehung solcher Ideen und ihre Umsetzung nur mit einem Bauherrn, der sich seit vielen Jahren mit spirituellen Themen befasst.